Keulenwespen (Sapygidae)

Keulenwespe Sapygina decemguttata.
© Ch. Venne

Weltweit sind ca. 80 Keulenwespenarten beschrieben worden. Von Australien liegen bisher noch keine Nachweise vor. Aus Deutschland sind 5 Arten aus drei Gattungen bekannt, von denen die Art Polochrum repandum, welche Holzbienen (Gattung Xylocopa) parasitiert, jedoch als verschollen gilt. Kennzeichnend für diese Familie sind die nierenförmig ausgerandeten Augen (wie bei den Faltenwespen), ein langgestreckter, schwachbehaarter Körper und die namensgebenden keulenförmigen Fühler.

Bei den mitteleuropäischen Arten handelt es sich sämtlich um bei Bienen lebende Parasitoide. Die adulten Tiere legen ihre Eier während der Verproviantierungsphase in den Pollen der Bienen. Nach dem Schlupf sucht die mit dolchartigen Mandibeln ausgestatte Keulenwespenlarve das Wirtsei bzw. die Wirtslarve um diese zu töten und gegebenenfalls auszusaugen. Ab dem zweiten Larvenstadium ernährt sie sich dann von dem Pollenvorrat. Als potenzielle Wirte gelten z.B. die Bienenarten Heriades truncorum, Chelostoma florisomne oder Osmia caerulescens.

In Nordrhein-Westfalen sind die Keulenwespen mit drei Gattungen vertreten (Nomenklatur nach Dathe, Taeger & Blank 2001). Aus OWL sind momentan lediglich zwei Arten bekannt, von denen Sapygina decemguttata vermutlich die häufigere ist. Sapygina decemguttata tritt als Brutparasitoid bei Bienen der Gattung Heriades auf. Regelmäßig kann man sie an den Nistaggragationen der häufigen und weitverbreiteten Art Heriades truncorum auf Totholz (besonnte Totbäume, Zaunpfosten, Holzschuppen, Nisthilfen, usw.) antreffen. Hier lauern die Weibchen darauf ihre Eier in die bereits verproviantierten Brutzellen der Wirtsart zu schmuggeln. Monosapyga clavicornis, die zweite in OWL vorkommende Art, parasitiert neben der Scherenbiene Chelostoma florisomne vermutlich weitere Bienenarten.